Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Mit Seele und Körper, Hand in Hand

In der Psychosomatik werden Leiden behandelt, für die Ärzte keine eindeutigen körperlichen Ursachen finden. Unsere Fachdisziplin beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen der Seele (Psyche) und dem Körper (Soma). Ein drittes wichtiges Element ist der soziale Bereich. Der Volksmund kennt dafür viele Beispiele: So kann eine enttäuschende Nachricht "auf den Magen schlagen" oder "die Sprache verschlagen".

Im Fachgebiet der Psychosomatischen Medizin werden Erkrankungen behandelt, für deren Entstehung und Aufrechterhaltung diese bio-psycho-sozialen Wechselwirkungen wesentlich sind. 

Vielfältige Therapiemethoden

Wir bieten unseren Patienten ein integratives Konzept an, welches sich individuell an der Verfassung des Patienten orientiert. Es besteht die Möglichkeit einer stationären oder tagesklinischen Therapie.

Dabei kommen unter anderem Einzel- und Gruppenpsychotherapie, konzentrative Bewegungstherapie, Musik- und Kunsttherapie, Physiotherapie, Entspannungsverfahren und Patientenschulungen zum Einsatz.

Täglich tauschen sich alle an der Behandlung beteiligten Ärzte, Therapeuten und Pflegefachkräfte aus und erarbeiten für den Patienten einen individuellen Behandlungsfokus.

IHR CHEFARZT

Dr. med. Eberhard Beetz

Chefarzt unserer Klinik ist Dr. med. Eberhard Beetz, der seine Weiterbildungen zum Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Innere Medizin in Frankfurt/Main und Bad Berleburg absolvierte. Viele Jahre war er als Leitender Oberarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Wiesbadener Klinikums tätig. 

Qualifikationen

  • Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Facharzt für Innere Medizin
  • Psychosomatische Schmerztherapie (DGPM / IGPS)
  • Psychoonkologie (DGPM / DKG)
  • Supervisor für Psychodynamische Psychotherapie (IPOM)
     

Warum eine Behandlung sinnvoll ist

Seelische Konflikte oder in der Persönlichkeitsstruktur liegende ungünstige Bewältigungsstrategien können sich in sogenannten somatoformen Störungen (z.B. chronische, organisch nicht zu erklärende Schmerzen) zeigen. Bei anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck, vielen rheumatologischen Erkrankungen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, bestimmten Hauterkrankungen oder Asthma bronchiale ist seit vielen Jahren bekannt, dass die Krankheitsaktivität stark von der psychischen Verfassung des Betroffenen abhängig ist.

Auch kann es infolge einer körperlichen Erkrankung, z.B. nach einer Krebserkrankung oder einem Herzinfarkt zu behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen, z.B. einer Depression oder Angststörung, kommen. Heute weiß man, dass unsere althergebrachte Vorstellung einer Trennung von Körper und Seele so nicht existiert und psychische Belastungen (im weitesten Sinne Stress) organisch fassbare Folgen haben und körperliche Belastungen sich auf unser Fühlen, Denken und Verhalten auswirken.

Diese Erkrankungen sind nicht "eingebildet" und beruhen auf heute weitgehend bekannten physiologischen Mechanismen.

Dr. med. Eberhard Beetz

Wir nehmen Sie und Ihre Beschwerden ernst! 

Psychosomatische Erkrankungen können z.B. als Schwindel, Brustenge, Schmerzen oder Tinnitus in Erscheinung treten. Häufig werden die Konsultationen von Ärzten als enttäuschend erlebt. Ein krankhafter Befund kann nicht erhoben werden oder erklärt nicht das Ausmaß der Beschwerden. Wir sprechen dann von somatoformen Störungen.

Viele Patienten erleben mit ihren Beschwerden typische Situationen: Sie fühlen sich nicht wahrgenommen, in ihrem Leiden nicht ernst genommen ("Sie haben nichts"). Heilung kommt nicht aus dem "Machen" ("da muss man doch etwas machen"), sondern aus der Akzeptanz der eigenen Gefühle, dem Wahrnehmen von Bewältigungsstrategien und Haltungen, aber auch dem Bemerken von ersten Veränderungen der körperlichen Symptome im Behandlungsverlauf. Diese Prozesse der Veränderung von Bewältigungsstrategien und Haltungen mit dem Ziel der Symptombesserung brauchen ihre Zeit. 

Behandlungsschwerpunkte

Ein Behandlungsschwerpunkt der Klinik liegt im Bereich der sogenannten Somatoformen Störungen, die oft auch mit Depression oder Angsterkrankungen einhergehen. Diese sehr häufigen Erkrankungen zeigen sich in Beschwerden im Bereich des Herzens z.B. in Form von Herzrhythmusstörungen, der Atmung z.B. als Atemnot, des Verdauungssystems z.B. als Durchfall, des Urogenitalsystems z.B. als Beschwerden im Bereich der Harnblase oder als chronische Schmerzen. Typisch für diese Erkrankungen ist das Erleben des Patienten eine Erkrankung des jeweiligen Organsystems zu haben, während die behandelnden Ärzte in oft zahlreich durchgeführten Untersuchungen keine Störung auf Organebene nachweisen können. Dies führt nicht selten zu jahrelangen erfolglosen Untersuchungen und Behandlungen. Ohne eine gezielte psychosomatische Behandlung kommt es in vielen Fällen zu langfristigen, schweren Beeinträchtigungen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Therapie von sogenannten dissoziativen Körperstörungen. Beispiele dafür sind unter anderem: psychogene Lähmung oder Gangstörung, psychogene Missempfindungen oder Taubheitsgefühle oder Verschwommen-Sehen. Die Beschwerden lassen häufig zunächst an neurologische Erkrankungen denken. Bestehen diese Erkrankungen länger, denen ursächlich häufig ein unbewusster seelischer Konflikt oder eine psychische Traumatisierung zugrunde liegen, ist eine intensive psychosomatische Behandlung angezeigt. 

Somatoforme- oder Dissoziative Erkrankungen wie:

  • Somatoforme Schmerzstörung (chronische, rein körperlich nicht erklärbare Schmerzen, u.a. die Fibromyalgie)
  • Verschiedene Formen des chronischen Kopfschmerzes
  • funktionelle Herzbeschwerden
  • funktionelle Atemstörungen
  • funktionelle Magen-Darm-Störungen
  • funktionelle Beschwerden des Urogenitalbereiches
  • Psychogene Lähmungen, Empfindungsstörungen oder Anfälle 
  • Schwindel, Ohnmachtsgefühl
  • Tinnitus
  • Sexualstörungen 

Organkrankheiten mit psychosomatischer Komponente wie: 

  • Herz-Kreislaufstörungen, Hypertonus
  • rheumatologische Erkrankungen 
  • Colitis ulcerosa, Crohn Krankheit
  • Neurodermitis, Psoriasis
  • Asthma bronchiale 

Psychosomatische Erkrankungen mit ausgeprägter

  • Angstsymptomatik
  • Depressiver Symptomatik
  • Zwangssymptomatik

Essstörungen:

  • Anorexia nervosa (Magersucht)
  • Bulimia nervosa (Bulimie)

Unser individuelles Therapiekonzept für Sie 

Wir arbeiten nach einem psychodynamischen Verständnis unter Einbeziehung gruppendynamischer, systemischer und verhaltenstherapeutischer Gesichtspunkte.

Die Behandlung in Gruppen als einem gemeinsamen Erlebnisraum ist zentral. Die Wirksamkeit von Gruppentherapien ist wissenschaftlich vielfach bestätigt. Im geschützten Raum der Gruppe können neue (Selbst-) Erfahrungen in der Interaktion mit den Mitpatienten gesammelt werden. 
Der ärztliche oder psychologische Bezugstherapeut ist ein wichtiger Lotse im Behandlungsprozess, die Behandlung in Einzelgesprächen erfolgt i.d.R. zweimal pro Woche. 

Neben psychotherapeutischen Einzelgesprächen und in der Gruppentherapie finden unserer Patienten in kreativ- und körpertherapeutischen Verfahren wichtige Zugangswege zum Gefühlsausdruck und zum Körpererleben. Konzentrative Bewegungstherapie, Kunst- und Musiktherapie sowie  Entspannungsverfahren sind daher wichtige Elemente im Behandlungsplan. 

Weitere integrale Bestandteile sind medizinische Maßnahmen, zu denen (wenn erforderlich) eine zielgerichtete Medikation oder auch notwendige medizinische Diagnostik gehören können. Physiotherapeuten sind von Beginn an eng in die Behandlung mit eingebunden. Die psychosomatische Pflege wie auch soziale Arbeit beziehen die äußere und soziale Realität des Patienten mit ein und fördern Entwicklungsschritte. 

Ihr Weg zu uns

Vor der Behandlung in der Klinik erfolgt ein ausführliches diagnostisches prästationäres Gespräch. Zur Terminvereinbarung im Sekretariat ist eine Einweisung durch den Hausarzt erforderlich. Bei diesem Vorgespräch können wir offene Fragen von Ihrer und unserer Seite aus klären. Außerdem ist die Berücksichtigung der Vorbefunde wichtig.

Kontakt: 
Telefon: +49 (5272) 607 - 4101
E-Mail: psychosomatik.khv@khwe.de

Das St. Vincenz Hospital liegt in Brakel (Kreis Höxter) im Herzen Ostwestfalens und ist aus den Richtungen Paderborn, Kassel und Detmold sehr gut zu erreichen. 

Am Tag der vereinbarten Aufnahme nimmt Sie die Pflegekraft auf der Station in Empfang. Sie ist für den gesamten Aufenthalt ein wichtiger Ansprechpartner.

Unsere Räumlichkeiten sind ansprechend, hell und freundlich gestaltet. Es stehen ein wohnlicher Speiseraum und Aufenthaltsräume mit TV zur Verfügung. Die großzügigen Zweibettzimmer sollen ein ruhiger Rückzugsraum für die Patienten sein. Auf Wunsch werden komfortable Einbettzimmer (mit entsprechenden Wahlleistungen) zur Verfügung gestellt.

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