Herzenssache Lebenszeit: Chefarzt macht sich stark für Schlaganfall-Prävention
Aktionstag mit Infobus am 6. Mai in der Innenstadt von Höxter
29.04.2024
Höxter. Gesundheitsrisiken kennen, Symptome deuten und schnell reagieren – Aufklärung kann Leben retten. Die Klinik für Neurologie am St. Ansgar Krankenhaus der KHWE in Höxter engagiert sich aktiv für die Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“. Dafür rollt am Montag, 6. Mai, ein Infobus im "London-Style" auf den Vorplatz der Dechanei in Höxter (Markstraße 19). Chefarzt Prof. Dr. Mark Obermann und sein Team stehen an diesem Tag von 10 bis 16 Uhr für Fragen rund ums Thema Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Verfügung.
Für Besucher besteht die Möglichkeit, offene Fragen im direkten Gespräch zu klären und das persönliche Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Schlaganfall testen zu lassen. Hierfür können beispielsweise Blutdruck und Blutzuckerwerte gemessen oder ein Ultraschall von Halsgefäßen gemacht werden. Unterstützt werden Prof. Dr. Obermann und sein Team an diesem Tag auch von Kollegen aus der Pflege.
Vorbeugung als oberstes Ziel
"Mit unserer Beratung vor Ort möchten wir zur Aufklärung beitragen und dadurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle verhindern", sagt Prof. Dr. Obermann. Unter seiner Leitung werden in der Klinik für Neurologie jährlich etwa 2900 Patienten stationär behandelt. "Jeder Schlaganfall ist ein Notfall", sagt der Chefarzt. In der Klinik für Neurologie sind Ärzte und Pflegepersonal auf die Versorgung akuter Schlaganfälle spezialisiert. In der von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifizierten „Stroke Unit“ werden Patienten in den ersten Tagen nach der Erkrankung von einem Experten-Team behandelt. Darüber hinaus wird den Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen eine Rehabilitation ab der ersten Stunde angeboten.
Plötzlich auftretende Sprachstörungen, Schwindel und Gleichgewichtsverlust, Lähmungen und Taubheitsgefühle, Sehstörungen und starke Kopfschmerzen – das alles können typische Symptome für einen Schlaganfall sein. Der Schlaganfall ist nach Krebs- und Herzerkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Dabei erleiden bundesweit rund 270.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Mehr als 50 Prozent aller Schlaganfall-Erkrankungen ließen sich durch gezielte Vorsorgemaßnahmen und die Förderung einer gesunden Lebensweise verhindern. Prof. Dr. Obermann: "Die meisten Erkrankungen treten typischerweise ab dem 60. Lebensjahr auf. Wir behandeln inzwischen aber auch immer mehr jüngere Menschen." Lässt sich ein Schlaganfall verhindern? "Um das Risiko zu senken, kann jeder selbst aktiv werden. Ein Schlaganfall lässt sich vorbeugen, indem man auf Zigaretten verzichtet, sich gesund ernährt, einen erhöhten Blutdruck mit Tabletten korrigiert, den Diabetes richtig einstellt und sich regelmäßig körperlich bewegt", rät Prof. Dr. Mark Obermann.
Bei Symptomen sofort ins Krankenhaus
Der Chefarzt appelliert an die Menschen, auf die Symptome ihres Körpers zu achten und das Krankenhaus nicht zu meiden. Prof. Dr. Obermann: "Im Notfall zählt jede Minute. Patienten sollten dann nicht zögern und sich unverzüglich Hilfe holen."